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Frühstück mit Papi

1999 | Fliegen, Schellack, 2 Brötchenhälften, 2 Frühstücksbrettchen, Holztisch, 2 Stühle | H 74 x B 110 x T 74

Genaues Hinsehen und Sichtbarmachen sind für mich ein wichtiger Aspekt und Antrieb in meinem (künstlerischen) Handeln und Arbeiten.

In der Arbeit »Frühstück mit Papi« verdeutliche ich das Grauen der sexualisierten Gewalt in einer stillen, alltäglichen Situation. Auf zwei hölzernen Frühstücksbrettchen liegen zwei mit Honig bestrichene Brötchenhälften. Der Honig ist mit toten Fliegenleibern übersät. Frühstück, Alltag, Foltersituation. Entgegen den sich zum Titel der Arbeit einstellenden Bildern einer scheinbar heilen Welt konfrontiere ich die Betrachter_innen mit dem Grauen des Alltags, den betroffene Kinder und Jugendliche tagtäglich zu bewältigen haben.

Was bedeutet es für ein kleines Mädchen*, einen kleinen Jungen*, in einer sexuellen Gewaltsituation zu leben und zu überleben? Wie ist es möglich, am Tisch dem Vater (oder einer anderen nahen Bezugsperson) und Vergewaltiger beim Frühstück gegenüber zu sitzen? Was muss an Spaltungen, Nicht-Spüren, alltäglichen Kraftanstrengungen von einem kleinen Kind aufgebracht werden, um zu essen und zu überleben?