About


Renate Bühns Installationen und Objekte entstehen oft in (jahre)langen Konzeptions- und Rechercheprozessen, die in der jeweiligen raumbezogenen Installierung  kontextuelle Verschiebung und neue Verortung erfahren. Genaues Hinsehen ist ihr ein wichtiger Aspekt und Antrieb in ihrem (künstlerischen) Handeln und Arbeiten.

In ihren neuesten Stecknadel-Lavabo-Arbeiten beschäftigt sie sich mit den sexuellen Übergriffen in der katholischen Kirche. Seit 2012 recherchiert und sucht sie nach einer künstlerischen Form, die die Dimension und Vielschichtigkeit der Übergriffe, aber auch den offensiven Täterschutz der katholischen Kirche bis in den Vatikan erfasst.

"Jeder Übergriff, aber auch das eigene Nicht-wissen-wollen, Wegschauen, Leugnen, Vertuschen oder Bagatellisieren, sind Nadelstiche im Fleisch der Betroffenen, im Fleisch der Familie, der Kirche, der Gesellschaft." Renate Bühn

"Renate Bühn hat selbst erlebt, wie es sich anfühlt, Opfer zu sein, wenn über das, was die Familie weiß, geschwiegen wird, wenn auf Taten keine Konsequenzen folgen. "Der Täter lebte bis zu seinem Tod in einer wissenden Familie", diesen Satz sagt sie bei der Vernissage in der CityKirche Konkordien in Mannheim vor den versammelten Gästen ins Mikrofon - er hallt nach, genau wie ihre Kunstwerke. " Angela Boll, Mannheimer Morgen 10.03.2014
 

 

Vita


1962                |  geboren in Mannheim
1984 - 1989    |  Studium Sozialpädagogik, Fachhochschule Darmstadt
1985 - 1994    |  Aufbau der Beratungsstelle Wildwasser Darmstadt
1995 - 1996    |  Kunsttherapiestudium Fachhochschule Ottersberg
1998 - 1999    |  Ausbildung Multimedia-Gestaltung, Arge Multimedia HB
seit 1999         |  freischaffende Künstlerin
2002 - 2003    |  Ausbildung Kamera, Bild und Ton
2001 - 2014    |  Ausstellungsprojekt "Was sehen Sie Frau Lot?"
seit 2001         |  Durchführung von partizipativen Kunstprojekten; Kreativworkshops mit Kindern; Jugendlichen und jungen Erwachsenen; geschlechterreflektierende Gewaltprävention; Bildungsarbeit zu Gender und Diversity mit Multiplikatorinnen

seit 2013         |  Mitglied im Künstlerinnenverband / GEDOK Bremen
seit 2015         |  Mitglied im Betroffenenrat beim UBSKM
seit 2019         |  Mitglied im Nationalen Rat gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen